Hessische Tiefenblüte


Hessische Tiefenblüte

Entstehung: ungewiss
Standort: krebsanfällig auf Lehmböden
Aussehen: auffällige rosa Deckfarbe, breite und tiefe Kelchgrube
Genussreife: Ende Oktober bis Januar, danach welk werdend aber noch bis März verwendbar
Ertrag: keine Angabe
Verwendung: Tafelapfel
Anmerkungen:  geschmacklich beliebter Apfel
Bezugsmöglichkeiten: Baumschule Spieß in Lippoldsberg oder Baumschule Pflanzlust in Wolfhagen
Verbreitung:  In Südniedersachsen und Nordhessen stark verbreitet, in angrenzenden Regionen ebenfalls anzutreffen

Historisches

Seit 1930, vermutlich auch früher, wurden Bäume dieser Sorte in den damaligen Baumschulen in Lippoldsberg bei Bad Karlshafen und wahrscheinlich in weiteren Baumschulen im Raum Kassel verbreitet. Verkauft wurden diese Bäume unter dem Namen „Tiefenblüte", außerdem sind „Jakobs Apfel" und „Hohlblümchen" als Synonyme bekannt. Insgesamt kam es zu einem  recht ansehnlichen Bestand dieser Sorte. Im Raum Hannoversch Münden ist sie eine der häufigsten Sorten auf Streuobstwiesen.

Die Sorte hatte lange Zeit nur einen regionalen Bekanntheitsgrad, da sie an keiner Stelle in der Literatur erwähnt wurde. Dies änderte sich 1992 und später, als auf den Apfeltagen mit den Sortenbestimmungen ein Wissenaustausch stattfand. Da es aber eine Namensähnlichkeit mit der „Westfälischen Tiefblüte" gibt, erhält der Sortennamen noch einen regionalen Bezug und wird nun zumindest bei überregionalen Texten als „Hessische Tiefenblüte" bezeichnet, da die bekannten Baumschulen in Lippoldsberg und Kassel, die sie vertreiben, in Hessen liegen.

Inzwischen ist bekannt, daß die Sorte im südlichen Niedersachsen, in Hessen und im Südkreis Höxter verbreitet ist, womit sie auch als Regionalsorte in Ostwestfalen geführt werden kann.

Einen Vorstoß in den Nordkreis Höxter hat die Sorte ungewollt auf dem Apfeltag in Oeynhausen im Jahr 2003 genommen. Hier war sie noch ohne Namen in der Verkostung und landete in der Geschmackshitparade auf Platz eins. Der Geschmack hat auch hier seine Anhänger gefunden. Und so wird es in Kürze auch weitere Standorte im Nordkreis Höxter geben.